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Artikel 5, 7. Nov 2001
pte011107007 Bildung/Karriere, Unternehmen/Finanzen

Wien: Offene IT-Stellen plötzlich Mangelware


© illuscope.com
Die Lage am Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte hat sich in Wien innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändert. "Gab es im Juni noch 8.160 offene IT-Stellen, so sind es jetzt vielleicht noch einige Hundert", erklärte Natascha Rubia, Veranstalterin so genannter Pink Slip Partys, gegenüber pte. Grund dafür seien die Probleme vieler kleiner Hightech-Unternehmen, deren Spezialisten zu anderen Firmen wechseln mussten.

IT-Fachkräftebedarf in Wien über Nacht abgeflaut

Firmen haben die gesuchten Spezialisten Ende August gefunden

Wien (pte, 7. Nov 2001 09:55) - Die Zeiten des IT-Fachkräftemangels scheinen in Wien vorläufig vorbei zu sein. Die Zahl der in der Informationstechnologie offenen Posten habe sich in der Bundeshauptstadt schlagartig um neunzig Prozent reduziert, erklärt Natascha Rubia im Gespräch mit pressetext.austria. "Im Juni gab es hier noch 8.160 offene IT-Stellen, jetzt sind es vielleicht noch einige Hundert." Es schaue derzeit schlimm aus, meint die Chefin von joy communications http://www.joycom.at und Veranstalterin so genannter Pink Slip Partys, wo sich Spezialisten und Firmen in lockerer Atmosphäre treffen können. Besser sei die Lage für IT-Fachkräfte noch in ländlichen Gegenden, im Linzer und im Grazer Raum.

"Viele in den vergangenen Jahren gegründete kleine und mittlere IT-Firmen sind in jüngster Zeit eingegangen oder haben einen großen Teil ihrer Mitarbeiter gekündigt", so Rubia, die aufgrund ihrer Veranstaltertätigkeit laufend Kontakte mit diesen Unternehmen unterhält. Auch habe eine allgemein härtere Vorgangsweise von Banken gegenüber diesen Start-ups zu dieser Situation geführt. "Über Nacht waren die E-Mail-Boxen jener Unternehmen voll, die Arbeitskräfte gesucht hatten", sagt Rubia. Diese Prozesse hätten sich Ende August/Anfang September vollzogen und könnten damit nicht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA gesehen werden. Die prekäre Lage im Wiener Raum stehe auch damit im Zusammenhang, dass hier der Schwerpunkt bei den Verwaltungsbetrieben und im Sales-Bereich liege, während es in den Bundesländern mehr produzierende IT-Unternehmen gebe.

"Siemens hat Anfang Juni noch 260 Mitarbeiter gesucht und braucht jetzt fast keine mehr", nimmt die Pink-Slip-Veranstalterin ein Beispiel heraus. Ähnlich habe sich die Situation bei Brain Force (hier wurden laut Rubia 40 bis 50 Leute gesucht - und letztlich großteils gefunden) oder Compuware dargestellt. Ebenfalls weit weniger IT-Spezialisten als vor Monaten würden zurzeit bei Data Systems, Mobilkom, KPNQuest, Nokia, Beko, Compaq, Brainforce, Datakom oder Jet2web gesucht werden. "Das kann sich aber schnell ändern, da die IT-Branche in Wellen geht", lässt Rubia selbst die Entwicklung der nächsten Monate offen und räumt ein, dass es schon wieder erste Anzeichen einer leichten Besserung gebe.

"Jobsuchende sollen sich vermehrt in den Bundesländern umschauen", rät Rubia. Im Raum Klagenfurt/Villach stünden die Chancen besonders gut. Als Beispiele nannte sie die Firma SEZ und das Finanz-Softwareunternehmen Uniquare. Auch der im obersteirischen Rottenmann ansässige Spielehersteller JoWood suche weiterhin qualifizierte Arbeitskräfte. Der oberösterreichische Raum, insbesondere Wels und Steyr, würde ebenfalls nach wie vor gute Möglichkeiten bieten.

Die für 21. November in Wien angesetzte Pink Slip Party findet dennoch statt. In letzter Sekunde haben sich noch einige Firmen für diese Veranstaltung angemeldet, teilt Rubia mit. "Pink Slip" steht in den USA für die hier zu Lande gebräuchliche Bezeichnung von "Blauer Brief". Die Idee zu diesen Partys entstand aus dem abrupten Überangebot von sonst so raren Software-Technikern oder Netzwerk-Spezialisten infolge der Pleiten der Dot.Coms in den USA. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Klaus Faißner,
email: faissner@pressetext.at,
Tel. +43-1-81140-317

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