< Artikel 1
> Artikel 3

Artikel 2, 06.04.2001

So sei IT: Pink Slip Party

Die erste Pink Slip Party der A.I.T. Gruppe im Semperdepot fand großen Anklang beim anwesenden IT-Publikum. Auf 550 bis 600 schätzt die PR-Managerin des Veranstalters, Natascha Rubia, die Anzahl der Teilnehmer, die mit rosa Kärtchen an der Brust ihre Arbeitskraft feilboten. „Die Partner IBM, Materna und Microsoft und andere anwesende Jobanbieter zeigten sich zufrieden“, so Rubia. Die Stimmung bewertete sie zwar mit „vorsichtig“, aber: „Jetzt geht es erst richtig los.“ Die ursprünglich im Juli 2000 in den USA gestartete und nun auch in Europa anlaufende Jobbörse für entlassenes Dotcom-Personal stößt aber nicht nur bei Dotcoms auf Zuspruch, wie die Liste der Partner zeigt. A.I.T.-Geschäftsführer Wolfgang Bleim: „Nach anfänglichen Proteststürmen von Personalchefs erregen wir nun doch große Aufmerksamkeit in der IT-Branche.“

Auch die COMPUTERWELT-Redaktion mischte sich ins bunte Treiben und beobachtete sogar anhand einer Testperson die Erfolgsquote für IT-Jobsuchende: Sobald die Jobjagd nach der launigen Einführung des Moderators freigegeben war, hieß es die Träger der weißen Kärtchen, also Jobanbieter, aufzuspüren. Diese standen auch schon bald mit dem Rücken zur Wand, denn die Jobsuchenden nahmen die Gelegenheit recht ernst und waren – diesmal noch – in der Überzahl.

Witzig auch die Details des Dresscodes: Mit Krawatte wurde „Mann“ schnell als Verkäufer verkannt, die echten Profis erschienen leger. – Da ist dann auch das rosa Kärtchen besser sichtbar, das sich wegen der spartanischen Befestigung durch eine Büroklammer immer wieder unsichtbar machen wollte.

Auffallend blieb, dass die Jobanbieter wenig Eigeninitiative zeigten, sich selbst aktiv umzusehen. Letztlich glich das Bild doch einer renommierten Jobmesse: Da die Bieter – dort die Bewerber. Auffallend anders war jedoch der wesentlich entspanntere Plauderton, der einzig durch die dröhnende Akustik des Semperdepots erschwert wurde.

Nach etwa zweieinhalb Stunden wich schließlich der Enthusiasmus der Müdigkeit. Fazit unserer Testperson: Sechs Gespräche, davon drei mit der Einladung, das Bewerbungsmaterial zu schicken. Kein schlechter Schnitt also und daher auch durchaus weiterzuempfehlen. In zwei Monaten soll auf jeden Fall die zweite Pink Slip Party steigen. Dann wird wohl mit einem noch größeren Ansturm, auch bei den Anbietern, zu rechnen sein. (mojo/kl) © 2001 by IDG Communications Österreich

< Artikel 1
> Artikel 3